Washgon Trails 9. Tag

Die Nacht war wider Erwarten mit 8 °C über Nacht warm, im Zelt mit vier „Mann“ nochmal um einige Grade wärmer. Geschlafen haben wir bei der Enge und dem steten Wind, der trotz der Steinwälle um uns am Zelt rüttelte, nicht erholsam. Am Morgen begannen Sönke und Ben ein Schnarchduell, dass das Schlafen endgültig unmöglich machte. Der Wecker klingelte um 6.00 h, wir haben uns noch eine Viertelstunde gegönnt und sind dann raus.


Die ersten Hiker sah man mit Kopfleuchten bereits am Schneefeld aufsteigen, während wir unser Frühstück machten. Es gab Kaffee und Brot mit Nutella und Honig und um 7.30 h waren wir – auch Ben, der sich nochmal komplett neu sortiert hatte – abmarschbereit. Mit wesentlichem leichterem Gepäck ging es zum Schneefeld, das steil vor uns lag und dort wurden erstmals die Krampen angezogen.


Der Aufstieg war mehr als mühsam und die Höhe um die 3.000 h machte sich jetzt bemerkbar. Andy war gut drauf und führte die Truppe an; Elke dagegen musste erst ihren Tritt finden und bildete das Schlusslicht. Eine gute Stunde später hatten wir das Schneefeld erstiegen und es ging über Gestein und loses Geröll nochmal hinauf zum False Summit, den wir eine weitere halbe Stunde später erreichten und dort eine kurze Pause machten.


Die Sonne war nun auch da, die Sicht allerdings nicht; der Rauch von Estacada hatte sich gestern nochmal verstärkt und nun die komplette Region eingehüllt. Der letzte Anstieg lag vor uns, noch über ein Schneefeld, allerdings relativ eben und dann hinauf zum Summit auf 3.732 m. Es ging trotz weiterem steilen Anstieg, Geröll und losem Untergrund ganz gut voran und um 11.30 h haben wir es geschafft und standen an der schon sehr verfallenen und komplett mit Schnee gefüllten Hütte am Gipfel. Welch’ eine Freude, Dankbarkeit es hierauf geschafft zu haben und innerer Jubel!




Wir haben etliche Fotos gemacht, auch von einer Truppe Twens – 3 Mädels und ein Junge. Von Mount Rainier konnte man nur den Gipfel schwach ausmachen, schade wegen der fehlenden Aussicht, aber das trübte den Erfolg über diesen Hike nicht. Wir machten etwas Pause, gingen noch ein Stück östlich und konnten von dort aus einen Blick in das Reservat um den Yakima River werfen. Die Ostseite des Mount Adams fällt sehr steil ab und hat nochmal eines separate steil aufragende bunte Felsformation. Wir vernahmen von unserem Standort trotz des Windes etwas Schwefelgeruch.


Wir begannen den Abstieg und der ging durch den losen Untergrund recht einfach, da man sich mit den Fersen in den weichen Untergrund stemmen und zum Teil rutschen konnte. Als wir nach dem False Summit das nächste Geröllfeld hinter uns hatten, wo Ben eine Steinlawine auslöste und schrie: STONES !! konnten wir gerade so aus der Falllinie raus, ohne dass es uns erwischte. Welch ein Glück! Am Schneefeld gingen Elke und Andy die verlorene Wasserflasche suchen, die Elke beim Aufstieg aus der Seitentasche des Rucksacks fiel und einige Meter nach unten rutschte. Es wäre zu mühsam gewesen, diese beim Aufstieg zu holen und so ließ Elke sie liegen. Wir hatten Glück und fanden sie recht schnell.




Dann hieß es Regenhosen, Handschuhe und Gamaschen anziehen, wer hatte, und wir rutschten auf Tüten in einer bereits gespurten Bahn in einem Affenzahn nach unten. Elke hatte Mühe mit den Füßen voraus zu bremsen und sie schoß einige Male abseits der Bahn über die Schneebuckel. Es war ein Heidenspaß für alle und wir rutschten in ziemlich kurzer Zeit das lange und mühsam erklommene Schneefeld nach unten. Noch eine kurze Etappe bis zum Zelt, das wir gegen 14.00 h erreichten und dann auch gleich mit dem Abbau begannen und alles wieder in die Rucksäcke verpackten. Mittlerweile war es wieder so warm, dass man in kurzer Hose und T-Shirt gehen konnte. Die Rucksäcke wieder voll beladen begann wir dann auch zügig den Abstieg, der sich nochmal ganz schön hinzog. Ein weiteres Schneefeld musste noch überquert werden, das ging aber mehr im Rutschen und dann durch Fels, Geröll und losen Untergrund bis zur Waldgrenze.

Nach dem Creek, der in etwa auf halber Strecke zum Lunch Counter liegt, ging es dann relativ easy bis zum Auto, das wir gegen 17.15 h erreichten; ziemlich geschafft aber happy, über diese Leistung. Andy und Sönke nutzten noch das dortige Örtchen, alles ins Auto gepackt und los. Nächster Halt war dann schon im Tal Hood River, wo wir in der Full Sail Brewery noch was aßen; es gab Burger und Bier. Von dort aus hatten wir dann noch ne ganze Ecke Fahrt auf der Interstate, bis wir nach 21.00 h Sönkes zu Hause in Portland erreichten. Ben verabschiedete sich auch gleich, da er tagsdrauf wieder zur Arbeit musste, wir luden noch das Auto aus, duschten und war auch gegen 22.30 h für uns Schicht im Schacht. What a day!

Gefahren:
Übernachtung: Portland

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